Unsere Vision einer ganzheitlichen Ausbildung für portugiesischsprachige Augenärzte wird konkret
Damit Angola in Zukunft in der Augengesundheitsversorgung unabhängiger wird, bilden wir jetzt Ärzte aus und senden heute das benötigte Material.
Das übergeordnete Ziel dieses Projekts ist die Entwicklung der Ausbildung portugiesischsprachiger Ärzte in Angola. Das langfristige Ziel besteht darin, den bedürftigsten Menschen einen breiteren Zugang zur Augengesundheits-versorgung, einschließlich Kataraktoperationen, zu ermöglichen.
Angola in Zahlen
- Fläche
1.246.700 km2 - Einwohner
35,6 Mio. - BIP pro Kopf
3.000 USD (LU: 125.006 USD) - Bevölkerungsanteil unter nationaler Armutsgrenze
36% (LU: 19,2%) - Lebenserwartung
64 Jahre (LU: 82,3 J.) - Lese- und Schreibfähigkeit
72,4% der Bev. über 15 J. - Ärztedichte
0,21/1.000 Einwohner (LU: 3,0) - Entwicklungsindex
158 Rang von 204 Ländern
Warum dieses Projekt?
Die Augenheilkunde in Angola ist eine große Herausforderung. Landesweit gibt es etwa 100 Augenärzte in einem Land mit einer geschätzten Bevölkerung von 35 Millionen Einwohnern. Das bedeutet, dass es auf 350.000 Menschen nur einen Augenarzt gibt, und dies obwohl die WHO einen Augenarzt pro 10.000 Einwohner empfiehlt. Eine weitere große Herausforderung in Angola ist das nahezu fehlende Netzwerk für primäre Augenheilkunde, was zu langen Wartelisten für Termine und Kataraktoperationen führt.
Anregung
Das Projekt in Angola wurde von dem CBM Schweiz in Guinea durchgeführten DESSO-Projekt inspiriert. Das DESSO-Projekt bietet eine umfassende Ausbildung in der Augenheilkunde auf Französisch für westafrikanische Länder. Dieses erfolgreiche Programm hatte große Auswirkungen auf die augenärztliche Versorgung. Unter Anwendung einiger dieser Erkenntnisse, entwickelt CBM Luxembourg in Angola einen vollständigen Ausbildungskurs in Augenheilkunde auf Portugiesisch. Sobald mehr Augenärzte die Techniken der Kataraktchirurgie beherrschen, können viel mehr Menschen in Angola behandelt werden. Dieses Programm soll künftig auch für Ärzte aus anderen portugiesischsprachigen Ländern wie Mosambik und den Kapverdischen Inseln attraktiv werden.
Wie hilft das Projekt?
Die Fondation CBM Luxembourg ist seit 2021 in Angola tätig. In dieser Zeit hat sich CBM auf folgende vier Schlüsselbereiche konzentriert:
i. Das Senden von medizinischem Material, wie einem gebrauchten aber aktualisiertem OCT und zwei Mikroskopen für die Schulung „Wet Lab“.
ii. Der Versand von Verbrauchsmaterialien für über 3.000 Kataraktoperationen.
iii. Die Kostendeckung der Studiengebühren für die Ausbildung von 7 Ärzten und 2 Krankenschwestern in Techniken der Kataraktchirurgie.
iv. Die Übernahme der Kosten für Gastprofessoren in Angola.
Bei einem Besuch vor Ort in Angola im Januar 2024, konnten zwei CBM Luxembourg Vorstandsmitglieder die seit 2021 geleistete Arbeit überprüfen. Sie bestätigten, dass die vier Unterstützungselemente alle zur Bewältigung der Gesundheitsprobleme in Angola beitragen. Beispielsweise sind Verbrauchsmaterialien knapp und nicht zuverlässig verfügbar in Angola. Für nur 35 Euro kann CBM Luxembourg einen Kit mit allen Verbrauchsmaterialien für eine Kataraktoperation kaufen und versenden. In Angola haben Ärzte keinen Zugang zur chirurgischer Ausbildung. Externe Kurse werden nur auf Englisch oder Französisch angeboten. CBM bietet Englisch-Kurse an und bezahlt die Aufenthaltskosten der in Gambia ausgebildeten Ärzte. Durch den Versand medizinischer Geräte, wie das gebrauchte und aktualisierte OCT, welches im Oktober 2023 verschickt wurde, können die Fähigkeiten bei IONA verbessert werden und mehr Patienten auf Sehstörungen untersucht werden.
Was erreicht das Projekt?
Hier sind die Ziele für CBM in Angola von 2024 bis 2026:
1. Technische Geräte
Bereitstellung von Schulungsgeräten für das experimentelle „Wet Lab“ und anderer benötigter medizinischer Ausrüstung (z. B. einem Phakoemulsifikator).
2. Verbrauchsmaterial
Bereitstellung von Kataraktchirurgie-Kit für 1.000 Operationen pro Jahr.
3. Ausbildung
Zahlung der Studiengebühren für die Ausbildung von bis zu 5 IONA-Ärzten pro Jahr in der Kataraktchirurgie und bis zu 4 IONA-Krankenschwestern pro Jahr in der Sterilisation.
4. Gastprofessoren
Übernahme der Kosten für Gastprofessoren und für Top-IONA Assistenzärzte zur Teilnahme an Augenheilkundekongressen.
Partner vor Ort
Das Nationale Ophthalmologische Institut von Angola (IONA) ist an Universitätskliniken angeschlossen und unser wichtigster lokaler Partner. IONA ist aktuell das renommierteste nationale Augengesundheitszentrum und verfügt über die erforderlichen Fähigkeiten in den verschiedenen ophthalmologischen Teilgebieten. CBM arbeitet seit 2021 mit IONA zusammen und wir haben eine starke, gegenseitig vertrauensvolle Partnerschaft aufgebaut. Wir erhalten kontinuierlich Feedback darüber, wie sich die CBM-Spenden auswirken.
Der Besuch im Januar 2024 hat das CBM Engagement für das Angola-Projekt zusammen mit seinem lokalen Partner IONA bestätigt. Nachdem die Ziele des ersten dreijährigen Memorandum of Understanding übertroffen wurden, konnten die Vorstandsmitglieder einen neuen Dreijahresvertrag mit IONA unterzeichnen. Dieser legt die Grundlage für eine weitere Zusammenarbeit von 2024 bis 2026 fest.
Das Budget
CBM Luxemburg zeichnet allein verantwortlich für dieses Projekt. Die Fondation CBM Luxembourg hat dieses Projekt von 2021 bis 2023 mit einem Beitrag von 282.000 Euro gefördert. Für die nächsten 3 Jahre (2024-2026), planen wir ein Budget von 170.000 Euro pro Jahr für unser Projekt in Angola.